All unser Tun ist durch Gott gesegnet…

… von helfenden Händen, fermentiertem Gemüse, der Bedeutung eines gesunden Bodens und VERTRAUEN

August 2025

Krankenhaus unter Wasser

Nachdem unablässige Monsun-Regengüsse unser Krankenhaus überschwemmt hatten, mussten wir unser Erdgeschoss aufmauern, da es keinen Abfluss für das Wasser gibt. Von den Nachbargrundstücken, die höher liegen, spült es auch zu uns herab. Unser Team hat mit Eimern!! unablässig das Wasser hinausgetragen. Wir können zwar selber Abflussrinnen legen, aber wohin mit dem Wasser? Es gibt keine städtische Kanalisation. Debashis und Satya haben alles in Tag- & Nachtschicht koordiniert, damit wir rasch weiterarbeiten konnten.

Heilung erfahren…

Bald war auch das Krankenhaus wieder gefüllt. Zwei junge Männer kamen und erstaunten uns, da wir sie vor 6 Wochen sterbenskrank sahen. Mongla mit einem Leberabszess, den wir weiterverlegt hatten, jedoch nach der Operation Komplikationen hatte. Seine Frau war mit ihrem Kind Sonya häufig bei uns, mit schwer heilenden Atemwegs-Infekten, so dass wir an eine Immunkrankheit dachten. Die Mutter ernst und traurig, da sie von der Familie für das Kranksein verantwortlich gemacht wurde. Als nun ihr Mann wieder gesund wurde, kam plötzlich bei ihr auch wieder ein Lächeln ins Gesicht und ebenso das Kind war fortan gesund. 

Überglücklich…

Der andere Mann, Dona, war bereits im Krankenhaus in Kalkutta wegen Leberversagen aufgegeben und entlassen worden. Im letzten Moment bekamen wir ein Laborergebnis in die Hand, das auf eine Tuberkulose hindeutete, so suchten wir den Mann nach seiner Entlassung und holten ihn zur notwendigen Therapie wieder zu uns. Seine Frau war kämpfend an seiner Seite und gab die Hoffnung nicht auf. Langsam erholte er sich, kam wieder auf die Beine und seine Frau war überglücklich.

Helfende Hände sind da!

Ein 2-jähriges Mädchen mit einem Gehirntumor, der bereits die Schädeldecke durchbrochen hatte und ein Auge nach vorne vorwölbte, wurde zu uns gebracht. Die Eltern hatten in Kalkutta kein Krankenhaus finden können, das dieses Kind behandeln kann. Der Vater hat sein Toto verkauft, um all die Kosten zu bezahlen. So kann er nicht mehr als Fahrer sein Einkommen verdienen und muss als Feldarbeiter sich verdingen. 

Wir waren auch erstmal hilflos, hatten aber eine MRT-Diagnostik gemacht und schickten es zu unserem Neurologen Dr. Swapan, der sich diesem Kind mit Herzblut annahm und eine Histiocytose vermutete. Mit unserem Onkologen Dr. Pandit konnten wir dies weiter abklären. Es sei ein gutartiger Tumor, so die Vermutung – die notwendige Behandlung soll nun eingeleitet werden…

Vom Gips befreit…

Von unserem Dorfhelfer wurde ein Kind gebracht, das komplett von der Hüfte bis Unterschenkel eingegipst war. Es war auf den Rücken gefallen und im Röntgenbild zeigte sich eine vermeintliche Fraktur. Das Kind hatte den Gips jedoch aufgeweicht und lief dann damit herum. 

Wir kontrollierten röntgenologisch das Bein und fanden keine Fraktur, woraufhin wir der Fährte des Kindes folgten und den Gips abnahmen, was dann der Vater selbst in die Hand nahm.

Schwere Mangelernährung überwinden…

Bei unserem Besuch in der Diozöse in Badwan, wurden wir angefragt ein schwer mangelernährtes Kind von 6 Wochen zu uns mitzunehmen. Das Kind wog bei der Geburt gerade 1,8 kg und bekam eine Sepsis nach der Geburt und wurde 14 Tage auf der Intensivstation behandelt. 

Danach versiegte die Muttermilch und die Mutter hatte kein Geld um Milchpulver zu kaufen, so dass sie abwartete. Im stationären Betrieb fiel es nicht auf, wie dieses Kind immer mehr austrocknete und wurde dann so entlassen. Stehende Hautfalten und ein ganz ältliches Aussehen haben auch uns erschrecken lassen. Bei uns wurde es aufgewärmt und dann mit häufigen kleinen Milchmengen gefüttert, was es gierig trank. Zufällig kam ein Kind mit dem gleichen Namen, Elias gerade in unsere Ambulanz, was vor 2 Jahren im selben Zustand bei uns aufgepäppelt wurde. Gleich haben wir das Kind als Ermutigung der Mutter vorgestellt.

Leider hat sich das Kind einen Infekt zugezogen und aus lauter Sorge vor einer erneuten Sepsis, haben wir das Kind ins staatliche Krankenhaus verlegt, wo es sofort in die Uniklinik ,70 km entfernt verlegt werden sollte. Mein Mitarbeiter hatte große Sorge um Mutter und Kind mit einem fremden Fahrer und bat unsere Krankenschwester mitzufahren. Da es spät dann mit dem Zug nachhause ging, war noch eine zweite Person nötig, wo sich spontan unsere Putzfrau bereiterklärte. Wir sind ja eine Familie!!

Fermentieren stärkt die Darmflora!

Wir hatten eine Studentin der Ernährungswissenschaft, Laura, bei uns, die das Fermentieren von Gemüse einführte, um die Darmflora der mangelernährten Kinder und ihrer Mütter zu verbessern. Mit ihren verschiedenen mit Gemüse gefüllten Gläsern begeisterte sie Ärzte, Angestellte, Mütter und Kinder.

Anämie-Rate senken -was es alles braucht…

Es ist uns ein wichtiges Anliegen, die Anämie-Rate bei den Kindern zu senken. Dazu gehören neben unserem Gesundheitsprogramm mit Untersuchung ein täglicher Getreidebrei und Eisengabe. Durch Hausbesuche unserer Dorfgesundheitshelfer, die auf Krankheiten und Hygiene achten, wird auch ein Gemüsegarten angelegt, um das Eiweiß- und Vitaminangebot zu erweitern. Um das Immunsystem weiter zu stärken, wollen wir die Darmflora verbessern, nun auch durch fermentierte Nahrung. Da die Anämie u.a. durch einen Mangel an vielerlei Mikronährstoffen zustande kommt (nicht nur das Eisen mangelt) – zeigen wir den Müttern, welche lokalen Lebensmittel sie verwenden können und geben ein Vitamin-Mineralstoffpräparat auch für die Kinder. Das Zusammenspiel der Mikronährstoffe in unserem Körper ist komplex und wie ein Wunder… Die Natur bietet all dies in ihrer Vielfalt an Früchten, Kräutern, Samen und Nüssen – so ist das Anpflanzen besonders wichtig, um Zugang zu diesen wertvollen Nahrungsmitteln zu haben.

Physiotherapie – Kobiraj richtet sich auf

Wenn wir mehrere neurologische Kinder stationär bei uns haben, bilden wir eine Physiotherapiegruppe, wo gemeinsam, durch unsere Physiotherapeutin Suomi angeleitet, regelmäßig Krankengymnastik stattfindet. Gerade bei Kobiraj, ein mongoloides Kind, konnten wir wöchentlich Fortschritte sehen, wo er aus einer Muskelschwäche heraus, sich schließlich dennoch aufrichten konnte…

Gesunder Boden – gesundes Gemüse

Der erste selbstangepflanzte Spinat auf gesundem Boden (natürliche Bodenerde und mineralischer Zusatz) wurde geerntet und den Kindern im Krankenhaus angeboten… Nur gesunde Erde bringt auch gesundes Gemüse hervor, das wir unseren mangelernährten Kindern nun mit Freude anbieten.

Gemüse aus biologischem Anbau mit mineralstoffreicher, humoser Muttererde, ist nicht nur Pestizidfrei, sondern nährt uns auch mit wertvollem Mikroleben! So hat ein Apfel aus konventionellem Anbau zwar gleich viele Mikrolebewesen auf seiner Oberfläche wie ein biologischer Apfel – letzterer jedoch bietet eine größere Vielfalt… Und prägt damit den Reichtum unserer Darmflora, und letztlich unsere Immunkraft… 

Vertrauen

All unser Tun ist durch Gott gesegnet und geführt. Das Vertrauen in Seine Führung schenkt uns Kraft und Zuversicht. Auch das Vertrauen der Mütter und Patienten in unser Wirken ist ein großes Geschenk, was uns weitere Räume öffnet.